Polarisierst Du?

Fatface Ohno – eine Type mit Charakter und Energie. Viel Charakter, viel Energie. Sie platzt ja schon aus allen Nähten. Dabei ist die Ohno von James Edmondson noch eine der elegantesten Vertreterin der Fatface Generation. Sie ist sozusagen die fette Hausschrift seiner Schriftwerkstatt mit dem Namen „OH no Type & Co.“. Dass hier Profis am Werk waren, erkennt man sofort. 

 
Denn das Konzept einen Vintage-Charme mit massiver Präsenz und Lesbarkeit bis zur ultra compressed geschnittenen Version zu gewährleisten, ist eine Herausforderung. Etwas für Enthusiasten. Und die stecken auch hinter OH no. „Wir bevorzugen das Organische gegenüber dem Technischen, das Lebendige gegenüber der Perfektion und vor allem gute Abstände. Ohno ist es ernst mit dem Spaß.“ bringt es James Edmondson himself auf den Punkt. Er lebt in Oakland, Kalifornien und gestaltet mit seinem Typedesignteam individuelle Hausschriften für internationale Marken.


 
Bei der Fatface Ohno verfolgt er das Konzept, die hohe visuelle Präsenz dicker Linien mit dem klassischen Charme der Serifen zu verbinden. Die Punzen – die hellen Leer- und Zwischenräume innerhalb der Buchstaben – tendieren je nach Schnitt gegen Null. Die robusten, kompakten Buchstabenkörper entfalten eine starke visuelle Wirkung. In den geschwungenen Details blitzt eine anmutige Raffinesse auf. Ein schöner Kontrast. Die Schrift verlangt einfach nach Größe und Raum. Für Headlines ideal, für Fließtexte viel zu schade.


 

Das Ergebnis polarisiert. Der Einsatz verlangt Mut. Im durchrationalisierten Teil der Wirtschaftswelt bleibt sie deshalb ein Außenseiter. Neben der Kunst-, Mode- und Musikbranche haben aber auch einige klassisch ausgerichtete Marken diesen Mut. Als Logoschrift bei Burberry, als Headlineschrift im The New Yorker und als Produktschrift bei L´Oreal kann man ihr begegnen. Vielleicht aber schon bald mal als Neuentdeckung für Social Media oder Eventmarketing im Kanzleibereich.

 

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